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Ausbildungsberuf

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Restauratoren und Restauratorinnen erhalten, pflegen und restaurieren Kunst- und Kulturgüter. Sie untersuchen die Objekte und führen die Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten durch.

Arbeitsbereiche/Branchen

Restauratoren und Restauratorinnen finden Beschäftigung z.B.

  • in Museen

  • in Restaurierungswerkstätten

  • an Hochschulen

  • als Sachverständige

  • bei Denkmalschutzbehörden und -stiftungen

  • in Bibliotheken und Archiven

  • im Einzelhandel mit Antiquitäten oder Kunstgegenständen

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

Vorausgesetzt wird ein abgeschlossenes grundständiges Studium im Bereich Restaurierung.

Führungspositionen, spezialisierte Aufgabenstellungen oder Tätigkeiten in Wissenschaft und Forschung erfordern meist ein Masterstudium, ggf. auch die Promotion oder Habilitation.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Restaurator/in ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch besteht die Möglichkeit, für ausländische Hochschulabschlüsse eine individuelle Zeugnisbewertung durch die Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB) zu beantragen. Diese kann für Bewerbungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt hilfreich sein.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Restauratoren und Restauratorinnen stellen den ursprünglichen Zustand von Kunst- und Kulturgütern wieder her bzw. sichern und bewahren diese. Zunächst führen sie Untersuchungen durch, um den Erhaltungszustand der Objekte zu bestimmen. Aufgrund der Ergebnisse entwickeln sie das Restaurierungskonzept. Dann restaurieren und konservieren sie unter Anwendung fachspezifischer Techniken das jeweilige Objekt und dokumentieren die Maßnahmen. Zudem beraten Restauratoren und Restauratorinnen Auftraggeber und fungieren als Sachverständige in ihrem jeweiligen Arbeitsgebiet.

In der wissenschaftlichen Forschung entwickeln Restauratoren und Restauratorinnen neue Bearbeitungsmethoden oder erforschen historische Arbeitstechniken und veröffentlichen ihre Forschungsergebnisse. An Hochschulen unterrichten sie Studierende, bereiten Vorlesungen und Seminare vor, korrigieren schriftliche Arbeiten und nehmen Prüfungen ab. Eigenständige wissenschaftliche Tätigkeiten eröffnen sich i.d.R. erst nach einem Masterstudium und einer Promotion.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Restauratoren und Restauratorinnen erhalten, pflegen und restaurieren Kunst- und Kulturgüter. Sie untersuchen die Objekte und führen die Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten durch.

Bestandsaufnahme

Kunst- und Kulturgüter sind der Alterung und dem Verfall unterworfen - Restauratoren und Restauratorinnen wirken diesen Prozessen entgegen. Meist sind sie Spezialisten auf einem bestimmten Gebiet und befassen sich z.B. mit der Restaurierung von Gemälden, Skulpturen, Wandmalereien, antiken Möbeln, Filmen oder Archivgut.

Am Anfang ihrer Arbeit stehen die Bestandsaufnahme und die Entscheidung, ob das Objekt an Ort und Stelle restauriert wird. Vor Ort oder in der Werkstatt untersuchen Restauratoren und Restauratorinnen dann die Substanz des Objekts, z.B. eines Gemäldes. Dabei berücksichtigen sie natürliche Alterungsvorgänge und untersuchen die Veränderungen. Beispielsweise werden Proben aus Malschicht und Bildträger entnommen und dann mit der sogenannten Emissionsspektralanalyse untersucht oder Farbpigmente unter dem Rasterelektronenmikroskop begutachtet. Die Ergebnisse der Untersuchungen halten Restauratoren und Restauratorinnen in einem Schadenskatalog fest. Davon ausgehend kalkulieren sie, wie viel Zeit die Restaurierung des Gemäldes in Anspruch nehmen und wie hoch der Kostenaufwand sein wird.

Erhaltung von Kunst- und Kulturgütern

Bei den Restaurierungsarbeiten gehen sie je nach Objekt mit unterschiedlichen Werkstoffen und Materialien um. Bei der Restaurierung eines Gemäldes etwa legen Restauratoren und Restauratorinnen alte Fassungen wieder frei. Wenn sie z.B. mithilfe eines beheizbaren Spachtels einzelne Farbschichten aufweichen müssen, sind Geduld und Fingerfertigkeit gefragt. Skalpelle oder kleine Pinsel kommen ebenso zum Einsatz wie Farben, Binde- und Lösemittel. Auch vorhandene Beschädigungen im Trägermaterial - etwa der Leinwand - beseitigen sie. Schließlich konservieren sie die Grundierung sowie die originale Farbschicht und retuschieren vorhandene Fehlstellen. Sie dokumentieren sämtliche Bearbeitungsschritte und arbeiten ggf. Empfehlungen aus, z.B. zu Aufstellung und Pflege des Objekts.

Verschiedene Einsatzmöglichkeiten

Restauratoren und Restauratorinnen können freiberuflich arbeiten oder bei öffentlichen und privaten Institutionen beschäftigt sein, z.B. bei Museen oder in der Denkmalpflege. Für Führungspositionen wird häufig ein Masterstudium vorausgesetzt.

Für eigenständige wissenschaftliche Tätigkeiten sind i.d.R. ein Masterstudium und eine Promotion erforderlich.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Kunst- und Kulturobjekte restaurieren und erhalten

  • Beschaffenheit von Objekten analysieren und Schäden feststellen

  • Erhaltungskonzepte zur Durchführung der Restaurierung bzw. Konservierung festlegen

Bestandsaufnahme, Sicherung, Bergung und Transport

  • erste Bestands- und Schadensaufnahme vornehmen, z.B. beschreibend, fotografisch, zeichnerisch, messtechnisch

  • über temporäre oder dauerhafte Sicherung vor Ort entscheiden oder bei erforderlichem Standortwechsel die Abnahme, Bergung und den Transport leiten und überwachen

  • Objekt unter Beachtung konservatorischer und sicherheitstechnischer Erfordernisse aufbewahren

Untersuchung und Auswertung

  • materielle Substanz, natürliche Alterungsvorgänge sowie Veränderungen untersuchen

  • Schadensbilder und deren Ursachen analysieren und ordnen

  • Schadenskatalog inklusive der Darstellung von Schadensursachen erstellen

  • Ziel und Umfang von Konservierung und Restaurierung festlegen

  • Maßnahmenkatalog erstellen, Zeit- und Kostenaufwand ermitteln

Objekte fachkundig bearbeiten

  • Gemälde restaurieren

    • Gemälde reinigen, Firnis abtragen, ggf. Übermalungen abnehmen und Original freilegen

    • Farben durch chemische Analysen bestimmen

    • Trägermaterial stabilisieren und etwaige Beschädigungen beseitigen

    • Grundierung und originale Farbschicht konservieren, neue Firnisschicht auftragen

  • Grafik oder Archiv- und Bibliotheksgut restaurieren

    • bei mikrobiellem Befall desinfizieren

    • originale Oberflächen freilegen, reinigen

    • chemische Schäden (z.B. Tintenfraß) beseitigen, Flecken entfernen, bleichen

    • Objekte mechanisch stabilisieren (z.B. Risse schließen), Deformationen glätten (z.B. pressen, spannen), ggf. rekonstruieren, retuschieren

  • kunsthandwerkliche Objekte, Skulpturen und Plastiken restaurieren

    • originale Oberflächen freilegen und reinigen

    • Fehlstellen ergänzen bzw. kitten, ggf. fehlende Teile rekonstruieren

    • Schutzüberzüge aufbringen

Schlussdokumentation

  • Materialien und Maßnahmen erfassen

  • Zeichnungen, Fotos und andere Dokumente über den Restaurierungsprozess beilegen

  • Empfehlungen zu Aufstellung, Pflege und Wartung formulieren

In Wissenschaft, Forschung und Lehre (i.d.R. nach Masterabschluss)

  • Forschungsprojekte betreuen, z.B. zu historischen Bearbeitungstechniken

  • neue Restaurierungstechniken ausarbeiten, Modellversuche durchführen

  • Lehrveranstaltungen vorbereiten und durchführen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung im Tarifbereich öffentlicher Dienst (monatlich): € 3.939 bis € 6.037

Quelle:

Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Restaurator/in (Hochschule)

Berufsbezeichnungen in englischer Sprache

  • Conservator (m/f)

  • Restorer (m/f)

Berufsbezeichnungen in französischer Sprache

  • Conservateur-restaurateur/Conservatrice-restauratrice

  • Restaurateur-conservateur/Restauratrice-conservatrice

  • Restaurateur/Restauratrice d'oeuvres d'art

Arbeitsorte

Restauratoren und Restauratorinnen arbeiten in erster Linie

  • in Ateliers bzw. Werkstätten

  • im Labor

  • vor Ort (in Gebäuden oder im Freien)

  • in Magazinen und Ausstellungsräumen

  • in Büroräumen

Arbeitssituation

Zu Beginn ihrer Arbeiten analysieren Restauratoren und Restauratorinnen unter ästhetischen, (kunst)historischen, fachlichen, technischen und betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten die Anforderungen und Bedingungen ihrer jeweiligen Aufgabe: Sie untersuchen sorgfältig die materielle Substanz, erstellen einen Schadenskatalog, legen kostenorientiert Ziel und Umfang von Konservierung und Restaurierung fest und erstellen einen Maßnahmenkatalog. Für die handwerklichen Arbeiten sind Präzision und Einfallsreichtum gefragt, um ein Objekt stilgerecht und ästhetisch stimmig wiederherzustellen. Im Umgang mit Geschäftspartnern, Kunden sowie Lieferanten sind Serviceorientierung und Verhandlungsgeschick wichtig. Für die umfangreichen Büroarbeiten wiederum benötigt man eine exakte Arbeitsweise und Konzentration. Beim Umgang mit wertvollen bzw. historisch bedeutsamen Objekten ist Verantwortungsbewusstsein unerlässlich. Sind sie in der Lehre an Hochschulen tätig, wenden sie zudem aktuelle pädagogische sowie fachdidaktische Kenntnisse an und messen die Qualität ihrer Lehre an den Fortschritten und Rückmeldungen ihrer Studierenden.

Einen Großteil ihrer Arbeit erledigen Restauratoren und Restauratorinnen in Werkstätten, wo sie mit Handwerkzeugen, aber auch maschinellen Arbeitshilfen umgehen. Sie tragen ggf. Schutzkleidung wie Hand- und Sicherheitsschuhe, Helm, Gehör- und Atemschutz. Mitunter halten sie sich bei Restaurierungsarbeiten vor Ort auf Leitern und Gerüsten auf. Oft herrscht ein erheblicher Lärmpegel, Staub oder die Gerüche von Reinigungs- und Konservierungsmitteln liegen in der Luft. Ihre verwaltenden Tätigkeiten erledigen sie im Büro am Schreibtisch. Wenn vor Ort Schäden zu begutachten oder Restaurierungsarbeiten durchzuführen sind, sind sie auch im Außendienst unterwegs.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Verantwortung für Personen (z.B. Studierende unterrichten und betreuen)

  • Verantwortung für Sachwerte (z.B. wertvolle Originalkunstwerke)

  • Kundenkontakt (z.B. Auftraggeber über Maßnahmen und Kosten beraten)

  • Handarbeit (z.B. Gemälde reinigen, Firnis abtragen)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. Restaurieren historischer Bücher)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Mikroskope, Röntgengeräte, Laser)

  • Bildschirmarbeit (Schadenskatalog erstellen, Erkenntnisse dokumentieren, Empfehlungen formulieren sowie historische und kunsthistorische Zusammenhänge in Datenbanken oder im Internet recherchieren)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Schutzbrille, Schutzhandschuhe, evtl. Atem- oder Gehörschutz)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit in Büroräumen (z.B. Schlussdokumentationen erstellen)

  • Arbeit in Unterrichts-/Schulungsräumen (z.B. Lehrveranstaltungen in Hörsälen oder Seminarräumen vor einer Gruppe durchführen)

  • Arbeit im Freien (z.B. bei Außenarbeiten an Gebäuden/Fassaden, beim Restaurieren bzw. Sanieren von Bauwerksteilen aus Naturstein)

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Dämpfe durch chemische Mittel zum Konservieren und Restaurieren, feiner Staub beim Schleifen oder Polieren)

  • Arbeit in größeren Höhen mit Absturzgefährdung (z.B. bei Steinbildhauerarbeiten an Fassaden)

  • Arbeit unter Geruchseinfluss (z.B. Gerüche von Lösungsmitteln)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Restaurationsgut, z.B.: Gemälde, Möbel, Skulpturen, Wandmalereien, historische Musikinstrumente, Archivgut, Filme

Materialien und Hilfsstoffe, z.B.: Farben, Lacke, Lösungsmittel, Abbeizer, Konservierungsmittel

Werkzeuge, Geräte und Maschinen, z.B.: Zeichenutensilien, Sägen, Hobel, Skalpelle, Bürsten, Schablonen, Lupen, Mikroskope, Röntgen- und Messgeräte, Laser, Schleifmaschinen

Büroausstattung und Unterlagen, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon, Zustands-, Schadens- und Maßnahmedokumentationen, Fotografien, Entwürfe, Restaurierungskonzepte, Fachliteratur

Arbeitsbereiche/Branchen

Restauratoren und Restauratorinnen finden Beschäftigung z.B.

  • in Museen

  • in Restaurierungswerkstätten

  • an Hochschulen

  • als Sachverständige

  • bei Denkmalschutzbehörden und -stiftungen

  • in Bibliotheken und Archiven

  • im Einzelhandel mit Antiquitäten oder Kunstgegenständen

Branchen im Einzelnen

  • Kunst, Kultur, Museen

    • Museen

    • Selbstständige Restauratorinnen und Restauratoren

  • Öffentliche Verwaltung

    • Öffentliche Verwaltung auf den Gebieten Gesundheitswesen, Bildung, Kultur und Sozialwesen, z.B. Ämter für Denkmalpflege, Verwaltung historischer Gebäude

  • Hochschulen, Fachhochschulen, Berufs-, Fachakademien

    • Universitäten, z.B. Institute für Kunstgeschichte, Denkmalpflege, Archäologie, Ethnologie

    • Allgemeine Fachhochschulen

  • Archiv, Bibliothek, Dokumentation

    • Bibliotheken und Archive

  • Sonst. Dienstleistungen für Unternehmen und Privathaushalte

    • Sonstige freiberufliche, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten a. n. g., hier: als Sachverständige/r

  • Politische Parteien, Verbände, Organisationen

    • Organisationen der Bildung, Wissenschaft und Forschung, z.B. Denkmalschutzstiftungen

    • Organisationen der Kultur, z.B. Denkmalschutzstiftungen

  • Einzelhandel

    • Einzelhandel mit Antiquitäten und antiken Teppichen

    • Einzelhandel mit Kunstgegenständen, Bildern, kunstgewerblichen Erzeugnissen, Briefmarken, Münzen und Geschenkartikeln, z.B. Kunstauktionshäuser

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Restaurierung, Historische Materialkunde und Handwerkstechniken, Denkmalschutz).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Bachelorabsolventen können ihre Berufs- und Karrierechancen durch ein weiterführendes Studium ausbauen, z.B. im Studienfach Konservierung, Restaurierung, Denkmalpflege oder Kunstgeschichte.

Eine Promotion ist in der Regel für eine wissenschaftliche Laufbahn an der Hochschule erforderlich, für die Berufung zum Hochschulprofessor bzw. zur Hochschulprofessorin benötigt man in der Regel eine Habilitation . Die Promotion erleichtert ggf. auch in der Privatwirtschaft, im Bereich der Forschung und in der öffentlichen Verwaltung den Zugang zu gehobenen beruflichen Positionen.

Stellen- und Bewerberbörsen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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