Der Tarifabschluss für die Stahl-Beschäftigten im Osten ist in trockenen Tüchern. Für die ostdeutsche Eisen- und Stahlindustrie haben wir uns mit den Arbeitgebern auf die Übernahme des Tarifabschlusses in Nordrhein-Westfalen geeinigt, dem jetzt auch unsere Tarifkommissionen zugestimmt haben.
Danach steigen die Entgelte für die rund 8000 Stahl-Beschäftigten im Osten ab März 2019 um 3,7 Prozent. Für Januar und Februar gibt es 100 Euro Einmalzahlung. Auszubildende erhalten in zwei Stufen je nach Ausbildungsjahr eine Erhöhung von
88 Euro bis 188 Euro. Die Entgelttarife laufen bis zum 28. Februar 2021.
1000 Euro oder fünf Tage
Ab 2020 erhalten alle Beschäftigten eine zusätzliche tarifliche Vergütung in Höhe von jährlich 1000 Euro, die am 31. Juli ausbezahlt wird. Diese ist dauerhaft und tarifdynamisch. Die Beschäftigten können diese Vergütung in bis zu fünf freie Tage
umwandeln. Die Anzahl der umwandelbaren freien Tage bestimmt sich nach der Menge der Anträge im Betrieb. Können nicht alle gewünschten freien Tage realisiert werden, werden diese ausgezahlt.
„Das ist ein umfassendes und zukunftsweisendes Tarifpaket, das deutlich mehr Geld und neue Wahlmöglichkeiten für mehr Freizeit bringt“, sagt Olivier Höbel, Verhandlungsführer und IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Die überproportionale Anhebung der Ausbildungsvergütungen entspricht der steigenden Bedeutung von qualifizierter Arbeit in der Stahlindustrie.“
Auch die Tarifverträge zu Altersteilzeit, Beschäftigungssicherung und Werkverträgen sind verlängert. Zudem erreichten wir eine Verhandlungsverpflichtung für eine tarifliche Regelung für dual Studierende.
Stahl-Tarifrunde im Saarland
Am 28. März starten die Tarifverhandlungen für die saarländischen Stahl-Beschäftigten. Neben sechs Prozent mehr Geld fordern wir im Saarland ein zusätzliches monatliches tarifliches und tarifdynamisches Zusatzgeld von 150 Euro, für die Auszubildenden 50 Euro je Monat.