Konkret geht es um Freiheit für:
Zusammen mit Amnesty International kämpft die IG Metall für ihre Freilassung. Jeder kann sich mit Online-Petitionen oder E-Mail-Aktionen für sie einsetzen. „Durch Corona hat sich ihre Lage von Gewerkschaftern in Gefängnissen weiter verschärft“, erklärt Jürgen Kerner. „Sie sind auf den Kontakt mit ihren Angehörigen angewiesen, die ihnen normalerweise Essen, Kleider und Medikamente bringen. Jetzt ist diese Verbindung zur Außenwelt abgeschnitten.“ Es dürfen wegen Corona auch keine Kundgebungen mehr stattfinden, mit denen Unterstützer gegen die schlechten Haftbedingungen protestieren.
Corona-Pandemie verschärft die weltweite Situation von Arbeitern
Im Iran verschärft das Coronavirus die ohnehin verheerende Lage hunderttausender Gefangener. Die Situation in den Haftanstalten ist gekennzeichnet durch Überfüllung, fehlende Betten, schlechte Belüftung, begrenztes Warmwasser, unzureichende Lebensmittelversorgung und einen Mangel an Medikamenten sowie Ungeziefer. Unter derartigen Haftbedingungen können sich Infektionskrankheiten sehr schnell ausbreiten. Im Evin-Gefängnis, wo auch Ismail Abdi und Jafar Azimzadeh festgehalten werden, begannen mehrere Gefangene einen Hungerstreik.
Inmitten der Ausbreitung des Coronavirus sind Tausende Textilarbeiterinnen in Ägypten davon bedroht, ihre Arbeit zu verlieren, ihr Einkommen gekürzt zu bekommen, oder ohne Schutzausrüstung arbeiten zu müssen. Besonders prekär ist die Situation in den Sonderwirtschaftszonen Port Said und Ismailia. Recherchen von Amnesty International belegen die beengten und überbelegten Produktionsstätten, wo die Beschäftigten keine angemessene Schutzausrüstung haben und auf eigene Kosten Desinfektionsmittel, Masken und Handschuhe beschaffen müssen. Die Corona-Krise darf nicht dazu führen, dass Arbeiterinnen von Entlassung bedroht werden und dass unabhängige Gewerkschaftsarbeit in Ägypten weiter eingeschränkt wird und sich die ohnehin schon asymmetrischen Machtverhältnisse zwischen den gering bezahlten Beschäftigten und den Arbeitgebern weiter verfestigen.
Besorgniserregende Zustände in Katar
Besorgniserregend ist auch die Situation von Arbeitsmigranten in Katar. Die lagerartigen Massenunterkünfte zur Unterbringung von ausländischen Arbeitskräften sind ständig überfüllt und es mangelt dort an Wasser und Sanitärversorgung. Die Menschen können sich grundsätzlich schlechter vor dem Virus schützen. In den völlig überfüllten Unterkünften können sie keinerlei Abstand zueinander halten. Im Industriegebiet von Doha sind große Gruppen ausländischer Arbeitskräfte in sehr schlechten Unterkünften untergebracht. Sie schlafen in Stockbetten in überfüllten Räumen, es gibt nur unzureichende Sanitäranlagen und zum Teil weder Strom noch fließendes Wasser.
„Angesichts der schreienden Ungerechtigkeiten in diesen und anderen Regionen dieser Welt müssen wir Gewerkschaften Missstände anprangern“, sagt Jürgen Kerner. Er rief dazu auf, sich an den Online-Petitionen zum Schutz von Beschäftigten und zur Freilassung von gewaltlosen politischen Gefangenen zu beteiligen. „Das ist unsere Verpflichtung als Gewerkschafter, jetzt zum 1. Mai und darüber hinaus.“
Mehr zum Netzwerk von IG Metall und Amnesty International und der Möglichkeit sich an den Aktionen zu beteiligen unter: www.amnesty.de/gewerkschaft
Wer sich am Netzwerk von IG Metall und Amnesty International zur Unterstützung von verfolgten Gewerkschafter*innen teilnehmen will, schreibt einfach eine Mail an amnesty@igmetall.de
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