Kurz vor Ostern fanden in den Miele-Niederlassungen Aktionen der Beschäftigten statt, mit denen die Belegschaft gegen den geplanten Stellenabbau protestiert. Die Aktiven verteilten Flyer des Gesamtvertrauenskörpers. „Wir machen Zunder. Damit auch die kommenden Generationen bei Miele ein frohes und hoffnungsvolles Osterfest haben,“ steht auf den Flyern. Sie zeigen ein Osterfeuer. Und 124 bunte Eier sowie ein schwarzes Ei. Die Eier stehen für 125 Jahre Miele, für Verlässlichkeit, Familiensinn und Qualität. Das Traditionsunternehmen wurde 1899 gegründet.
Das letzte Ei entpuppte sich jetzt als faul. Ausgerechnet jetzt hat der Konzern angekündigt, weltweit 2.000 Stellen abzubauen und weitere 700 Stellen von Gütersloh nach Polen zu verlagern. Die Belegschaft ist in großer Sorge. Die Gewerkschaft fordert deshalb einen Zukunftstarifvertrag für alle deutschen Standorte.
Die IG Metall ist besorgt, dass das Abbauprogramm von Miele nicht nur für das Werk in Gütersloh negative Folgen hat. Sie befürchtet Auswirkungen auch auf andere Standorte, besonders in den Zulieferwerken und dem Werk in Bielefeld. Der Arbeitgeber zeigt in den bisherigen Verhandlungen wenig Anzeichen sich zu bewegen. Die nächste Sitzung der Tarifkommission findet am Dienstag nach Ostern statt. Jetzt ist es an der Zeit, den Druck deutlich zu erhöhen und für unsere Forderungen einzustehen, erklären die Arbeitnehmervertreter, die weitere Aktionen vorbereiten.
Miele hatte in den drei Coronajahren bis 2022 noch Rekordergebnisse eingefahren. Jetzt hat sich die Marktsituation zwar eingetrübt. „Es gibt aber keinen Grund, beim ersten Gegenwind zu solchen Maßnahmen zu greifen“, kritisiert Knut Giesler, der IG Metall Bezirksleiter von NRW. „Miele steht für allerhöchste Qualität „Made in Germany“. Hier sind Investitionen in Innovationen und Qualität gefragt“.