In der Eisen- und Stahlindustrie sind die Tarifverhandlungen gestartet. Für die rund 78 000 Beschäftigten in der nordwest- und ostdeutschen Eisen- und Stahlbranche fordert die IG Metall ein Volumen von vier Prozent. Dieses Volumen soll sowohl zur Stärkung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen als auch für Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung eingesetzt werden können.
„Alle Stahlhersteller haben ein schwieriges Jahr 2020 durchlebt. Seit einigen Monaten geht es deutlich aufwärts“, meint Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall Nordrhein-Westfalen und Verhandlungsführer im Nordwesten. „Die Nachfrage nach Stahl ist Ende 2020 deutlich gestiegen. Die Stahlpreise schießen durch die Decke, sodass das Jahr 2021 ein gutes Stahljahr wird.“
4 Prozent auch für Beschäftigungssicherung
Allerdings gibt es aber auch Unternehmen, die nach wie vor in einer schwierigen Situation sind. „Der Situation dieser Betriebe trägt die moderate Volumenforderung der IG Metall ausdrücklich Rechnung“, erklärte Birgit Dietze, Bezirksleiterin der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen und Verhandlungsführerin im Osten. „Die vier Prozent Volumen können dort, wo es nicht gut läuft, zur Beschäftigungssicherung verwendet werden.“
Dazu fordert die IG Metall zudem die Verlängerung des Tarifvertrags Beschäftigungssicherung sowie des Tarifvertrags zur Altersteilzeit.
Dietze wies auch auf die Notwendigkeiten von Ausbildung und Übernahme der Auszubildenden hin. Auch für die dual Studierenden brauche tarifliche Regelungen. In diesem Zusammenhang forderte sie die Arbeitgeber auf, den begonnenen Zukunftsdialog Stahl fortzusetzen und zu intensivieren. „Die Stahlbranche wird nur eine Zukunft in Deutschland haben, wenn es gelingt, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass die jungen Menschen von heute die Stahlfacharbeiterinnen und Stahlfacharbeiter von morgen werden wollen.“
Die nächste Verhandlung ist für den 15. März geplant.