Die soziale Absicherung im Alter ist ein Kernversprechen des Sozialstaats, das es zu erneuern gilt. Auskömmliche Renten müssen wieder vorrangiges Sicherungsziel des Sozialstaats werden, nicht möglichst niedrige Beiträge. Doch das Alterssicherungssystem ist bislang unzureichend auf die bevorstehenden strukturellen Umbrüche vorbereitet: Es fehlen sozial abgesicherte flexible Übergänge in den Ruhestand und Absicherungen für individueller werdende Erwerbsbiografien. Und es mangelt an einer verlässlichen Perspektive auf auskömmliche Renten gerade für die jüngeren Generationen.
Die IG Metall fordert daher unter anderem:
- das Rentenniveau zu stabilisieren und langfristig anzuheben
- dauerhaft Rente mit 63 nach 45 Beitragsjahren
- Nein zur Rente mit 67 oder 68
- Einführung einer Erwerbstätigenversicherung
- Verbesserungen bei der ergänzenden betrieblichen Altersversorgung (bAV)
Wir brauchen eine solidarische Bürgerversicherung
Wir brauchen ein solidarisch finanziertes Gesundheitssystem, das Menschen unabhängig von ihrem Einkommen, ihrem Alter und ihrem Wohnort hilft, das präventiv wirkt und die Teilhabe am medizinisch-technischen Fortschritt für alle garantiert. Dazu müssen die Leistungskataloge in der Krankenversicherung erweitert, die Zuzahlungen abgeschafft und die pflegebedingten Kosten vollständig aus der Pflegeversicherung finanziert werden.
Die IG Metall fordert:
- eine solidarische Bürgerversicherung in Gesundheit und Pflege
- einen erhöhten Steuerzuschuss in der gesetzlichen Krankenversicherung
- erweiterte Leistungskataloge und Abschaffung der Zuzahlungen
- die Weiterentwicklung der Pflegeversicherung zu einer Pflegebürgervollversicherung, die alle pflegerischen Kosten abdeckt
- mehr Personal in der Pflege, bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen
Ein starker Sozialstaat ist mehr wert, als er kostet
Eine Politik der starren Obergrenzen bei Sozialabgaben und der Kürzungen bei Sozialleistungen, die Arbeitgeberverbände und manche Parteien fordern, ist nur auf den ersten Blick billiger. Am Ende kommt sie die Gesellschaft teuer zu stehen. Ein starker Sozialstaat ist mehr wert, als er kostet. Die IG Metall fordert daher einen aktiven Sozialstaat für eine soziale Transformation, einen Sozialstaat, der im Zusammenspiel betrieblicher Beteiligungsprozesse, wirksamer Mitbestimmung, tariflicher Aushandlungsprozesse und staatlicher arbeitsmarkt- und sozialpolitischer Flankierung Brücken in die Arbeitswelt von morgen baut.
Die IG Metall fordert:
- eine gerechte Finanzierung des Sozialstaats. Deswegen: Ein klares Nein zu einem Deckel für Sozialabgaben
- stattdessen: einen starken Sozialstaat, der Risiken zuverlässig absichert
- sowie gute Leistungen und gute Versorgung in den Mittelpunkt stellt
Die Metallforderungen zu „Ein neues soziales Sicherungsversprechen“ findet Ihr hier (PDF, 6 Seiten, 400 KB)
Ausführliche Hintergründe, Zahlen, Daten und Fakten zu der Forderung nach einem neuen sozialen Sicherungsversprechen findet Ihr hier (PDF, 2 Seiten, 90 KB).