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Kurze Informationen von A bis Z - In unserem Arbeitslexikon kannst Du Begriffe zur Arbeitswelt und einem guten Leben nachschauen.

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Rating-Agentur

Niemand kauft gerne die Katze im Sack, schon gar nicht wenn es um Geldanlagen geht. Deshalb verteilen Rating-Agenturen Noten an Finanzprodukte. „AAA“ signalisiert: „Das könnte ein gutes Geschäft sein.“ „D“ heißt: „Lieber Finger weg.“ Da Unternehmen und Staaten Aktien und Anleihen ausgeben, bewerten die Agenturen auch deren Kreditwürdigkeit. Verlassen kann man sich auf die Noten allerdings nicht. Denn Rating-Agenturen bewerten aufgrund heutiger Daten. Sie wissen nicht, welche Unternehmen abstürzen, in welche Richtung die Arbeitslosenkurve eines Landes übernächstes Jahr zeigt oder welcher Trend aus kleinen Krautern Weltunternehmen macht.

Immer daneben
Sehr erfolgreich war der wissenschaftliche Blick in die Glaskugel bislang jedenfalls nicht. Der Ruf der Agenturen gilt nicht erst seit der Finanzkrise 2008 als ruiniert: Damals trugen sie zur Eskalation der Krise bei, da sie hochriskante Anlagen und angeschlagene Unternehmen selbst kurz vor dem Zusammenbruch noch mit Bestnoten bewertet hatten. Auch in der Gesamtbilanz stehen sie schlecht da: Ihre Analysten haben keine der großen Finanz- und Wirtschaftskrisen der letzten Jahrzehnte vorausgesehen. In letzter Zeit machten sie auch noch durch Pannen von sich reden. So stuften sie im November Frankreich herab, sorgten für viel Wirbel, um schließlich zu verkünden: Es war nur ein Versehen.


Dennoch ist ihre Macht ungebrochen. Verliehen hat sie ihnen die Politik, die instutionellen Anlegern vorschreibt, sich nach den Ratings zu richten. Dabei beherrschen die drei Privatunternehmen Standard & Poors, Moody’s und Fitch den Markt. Von ihrem Urteil hängt ab, zu welchen Konditionen etwa Staaten Kredite bekommen. Um die Macht der Agenturen zu beschränken, fordert die IG Metall die Finanzaufsicht zu stärken und Finanzgeschäfte besser zu regulieren.