Am 11. September starten die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie. Die IG Metall fordert 7 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten – sowie für Auszubildende 170 Euro mehr im Monat. Wir erklären, warum – und wie die IG Metall zu dieser Forderung kommt.
Um 7 Prozent sollen die Monatsentgelte der Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie steigen, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Auszubildende sollen 170 Euro mehr im Monat erhalten.
Nach Diskussionen in den Betrieben und einer Befragung von 318.000 Beschäftigten haben die gewählten Tarifkommissionen der IG Metall Ende Juni diese Forderung für die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie beschlossen. Der Vorstand der IG Metall hat diese Forderung Anfang Juli bestätigt.
Die gleiche Forderung hat die IG Metall auch für die Tarifverhandlungen bei Volkswagen aufgestellt, wo ein eigener Haustarifvertrag gilt.
In der Metall- und Elektroindustrie will die IG Metall darüber hinaus mit den Arbeitgebern über mehr Flexibilität für Beschäftigte bei der Arbeitszeit sprechen. Zudem soll es eine soziale Komponente für die Beschäftigten in den unteren Entgeltgruppen geben, die besonders von den hohen Preisen betroffen sind.
Durch die hohe Inflation der letzten Jahre ist alles teurer geworden. Die Preissteigerungen haben die Lohnsteigerungen aufgefressen.
Zwar ist die Inflationsrate nun mit 1,9 Prozent wieder auf ein normales Maß zurückgegangen – doch das heißt nicht, dass die Preise sinken. Sie steigen nur weniger stark.
„Die Inflationsrate mag sinken, aber dennoch bleiben für die Menschen die Preise an der Kasse weiter hoch“, macht Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall, deutlich. „Jetzt haben die Beschäftigten mit 7 Prozent mehr Geld einen verlässlichen Dauerausgleich verdient.“
Das sehen die Beschäftigten in den Betrieben genauso: In einer Umfrage unter 318.000 Beschäftigten in 2700 Betrieben der Metall- und Elektroindustrie wollte die IG Metall wissen, was wir in den Tarifverhandlungen fordern sollen.
Das Ergebnis: 58 Prozent wollen ihre gestiegenen Kosten ausgleichen, 14 Prozent ihre Kaufkraft stärken.
Die Kaufkraft der Beschäftigten ist ein entscheidender Faktor, um die lahmende deutsche Wirtschaft anzukurbeln: 51 Prozent des Bruttoinlandsprodukts wird vom privaten Konsum getragen. Doch der ist durch die Inflation der letzten Jahre eingebrochen, weil die Menschen ihr Geld zusammenhalten und sich mit dem Kaufen zurückhalten. Der schwache private Konsum war die wichtigste Ursache für das mickrige Wachstum in den letzten Jahren.
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